Erstellt am: 30.10.2024
Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie haben den Beginn der von der IG Metall angekündigten Warnstreiks in der Region Freiburg scharf kritisiert. „Die wirtschaftliche Lage in unserer Industrie ist ausgesprochen schlecht, eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht“, sagte die Geschäftsführerin der Südwestmetall Bezirksgruppe Freiburg am 29.10.2024 in Freiburg: „Tarifpolitik mit der Brechstange ist da fehl am Platz.“
Angesichts der großen aktuellen Herausforderungen und den problematischen Rahmenbedingungen in Deutschland müsse der Fokus in dieser Tarifrunde darauf liegen, den Standort wieder zu stärken und so langfristig auch die Arbeitsplätze sicherer zu machen. „Dafür müssen die Tarifpartner in dieser Tarifrunde gemeinsam Lösungen entwickeln“, sagte Iris Tauth: „Diese Lösungen findet man nicht vor den Werkstoren, sondern nur am Verhandlungstisch.“ In der Region Südbaden haben bisher bei drei Mitgliedsunternehmen von Südwestmetall Warnstreiks stattgefunden: Northrop Grumman LITEF GmbH, PWO AG und Grohe AG Werk Lahr wurden kurzzeitig bestreikt. Weitere Warnstreiks wurden bereits angekündigt.
Die Arbeitgeber hätten bereits in der zweiten Verhandlung ein Angebot vorgelegt, das unter anderem eine Erhöhung der Tarifentgelte um insgesamt 3,6 Prozent vorsehe. „Dieses Angebot bedeutet für viele unserer Firmen schon eine gewaltige Herausforderung und ist absolut verhandlungsfähig“, so Iris Tauth: „Es ist jetzt an der IG Metall, den nächsten Schritt auf uns zuzumachen.“ Sie forderte die Gewerkschaft dazu auf, auch die Erwartungen der Beschäftigten auf ein realistisches Maß zurückzuführen: „Die Sieben-Prozent-Forderung wurde im Frühsommer formuliert, als noch die Hoffnung bestand, dass sich die Lage zum Jahresende hin verbessert. Leider ist das Gegenteil eingetreten. Hier muss die IG Metall ihren Mitgliedern endlich reinen Wein einschenken.“
Die Arbeitgeberseite habe die Bereitschaft zu einer raschen Einigung signalisiert, sagte Iris Tauth: „Wir wollen aber keine schnelle Einigung um jeden Preis.“ Sie warnte die IG Metall davor, den Tarifkonflikt durch einen Arbeitskampf zu verschärfen: „Streiks führen zu Produktionsausfällen und zusätzlichen Kosten. Angesichts der enorm schwierigen Situation, in der sich sehr viele Firmen befinden, wäre dies völlig verantwortungslos und kein Beitrag, den Standort zu stärken.“
Info: Der Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von rund 1.000 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie mit fast 500.000 Beschäftigten. Die Südwestmetall Bezirksgruppe Freiburg als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut über 70 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 30.000 Beschäftigten.
Ansprechpartnerin:
Frau Iris Tauth Geschäftsführerin
SÜDWESTMETALL, Bezirksgruppe Freiburg
Lerchenstraße 6, 79104 Freiburg
Tel: 0761-38669-13, Mobil: 0152 57305691, E-Mail: tauth@suedwestmetall.de