Metallarbeitgeber warnen vor Überschwappen der Lockdown-Maßnahmen auf Industrie

Wilcken: "Muss auf jeden Fall vermieden werden, dass wieder weite Teile der Industrie lahmgelegt werden"

Erstellt am: 03.12.2020

Freiburg – Die Metallarbeitgeber in der Region Südbaden warnen vor den schwerwiegenden Folgen eines Überschwappens der Lockdown-Maßnahmen auf die Industrie. „Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des Teil-Lockdowns halten sich derzeit noch in Grenzen, weil die starken Industriesektoren davon nicht direkt betroffen sind“, sagte der Geschäftsführer in der Bezirksgruppe Freiburg des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Stephan Wilcken, in Freiburg: „Das bedeutet: Es muss auf jeden Fall vermieden werden, dass wieder wie im Frühjahr weite Teile der Industrie direkt oder indirekt lahmgelegt werden. Denn dann würde die wirtschaftliche Erholung abrupt enden und wir würden erneut in eine heftige Rezession stürzen.“

Die heimischen Industrie-Betriebe seien mit ihren komplexen Lieferketten weltweit stark vernetzt, erläuterte Stephan Wilcken: „Diese Wertschöpfungsketten stellen ein kompliziertes Räderwerk dar. Wenn man es einmal unterbricht, dauert es entsprechend lange, bis man es wieder zum Laufen bekommt. Ein Industrie-Betrieb mit seinen multinationalen Verflechtungen lässt sich nicht wie ein Lichtschalter einfach so aus- und wieder einschalten.“ Dies mache die Lockdown-Maßnahmen im industriellen Sektor so zerstörerisch.

„Die Politik sollte deshalb gut aufpassen, dass eventuelle weitergehende Lockdown-Maßnahmen auf keinen Fall auf die Industrie überschwappen“, mahnte der Bezirksgruppen-Geschäftsführer: „Einen erneuten steilen Absturz unserer Konjunktur wie im zweiten Quartal diesen Jahres können wir uns alle zusammen einfach nicht leisten. Das würde unsere Volkswirtschaft nur sehr schwer verdauen können.“

Ganz entscheidend sei aber auch, dass sich die Bevölkerung an die Corona-Regeln halte, so dass es möglichst überhaupt nicht zu einer Verschärfung der Maßnahmen gegen die Pandemie kommen müsse, betonte der Arbeitgebervertreter: „Wenn wir uns dem Risiko entsprechend verhalten, können wir viele Menschenleben retten und dafür sorgen, dass unsere Unternehmen und Arbeitsplätze nicht in Gefahr geraten.“

Eine wirkliche Entwarnung könne es erst geben, wenn ein Impfstoff gegen das Virus großflächig auf dem Markt sei, sagte Stephan Wilcken. Immerhin stünden nun einige erfolgversprechende Impfstoffe kurz vor der Verabreichung. „Bis ausreichend Menschen geimpft sind, müssen wir aber noch lange durchhalten und uns bis dahin weiter vorsichtig verhalten“, appellierte er.

 

Info: Der Arbeitgeberverband Südwestmetall ist einer der größten industriellen Arbeitgeber­verbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von rund 1.000 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie mit fast 500.000 Beschäftigten. Die Südwestmetall Bezirksgruppe Freiburg als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut über 70 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 23.000 Beschäftigten.

Ansprechpartner:

Stephan Wilcken
Geschäftsführer
Südwestmetall
Bezirksgruppe Freiburg
Lerchenstraße 6
79104 Freiburg

Tel.:     0761 38669-13
Fax:     0761 38669-50
Mobil:   0172 7643913

E-Mail: 
wilcken@suedwestmetall.de
Internet: www.suedwestmetall.de

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