Erstellt am: 13.08.2020
FREIBURG – Die Metallarbeitgeber in der Region Südbaden drängen auf eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung, die aktuellen Regelungen zur Kurzarbeit auf bis zu 24 Monate zu verlängern. „Vielen unserer Mitgliedsunternehmen steht das Wasser bis zum Hals. Sie müssen jetzt entscheiden, ob sie Personal reduzieren – vielleicht sogar in größerem Stil –, oder ob sie eine tarifliche oder betriebliche Überbrückungslösung finden, bis die Auftragslage sich wieder einigermaßen normalisiert hat“, sagte Stephan Wilcken, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Freiburg des Arbeitgeberverbands Südwestmetall: „Letzteres gelingt aber nur, wenn sich die Unternehmen längerfristig auf die Erleichterungen bei der Kurzarbeit verlassen können.“
Laut einer Umfrage des Verbands rechnen die Unternehmen der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie für dieses Jahr im Schnitt mit 18 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. „Für viele Betriebe zeichnet sich ab, dass sie vor 2022 nicht annähernd zum Vor-Corona-Niveau zurückkehren werden“, sagte Stephan Wilcken: „Das heißt, sie werden noch über viele Monate nicht ausgelastet sein, also zu viel Personal an Bord haben. Für diese Zeit brauchen wir dringend die erleichterte Kurzarbeit als stabile Brücke zur Beschäftigungssicherung. Dafür müssen sich auch unsere Bundestags- und Landtagsabgeordneten in ihren Parteien vehement einsetzen, wenn sie verhindern wollen, dass es hier in der Region zu Verwerfungen am Arbeitsmarkt kommt.“
Aus Sicht der Metallarbeitgeber sollte daher Betrieben, die Kurzarbeit einführen mussten, dieses Instrument für 24 Monate zur Verfügung stehen – statt bisher für 12 Monate. „Zudem müssen die Erleichterungen wie insbesondere die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge oder die niedrigeren Zugangsvoraussetzungen fortgeschrieben werden“, sagte Stephan Wilcken. Eine zwingende Verknüpfung der Kurzarbeit mit Qualifizierung lehnen die Metallarbeitgeber ab. „In vielen Bereichen mag es zwar sinnvoll sein, die Zeit der Kurzarbeit für Qualifizierung z.B. im Hinblick auf eine anstehende Transformation zu nutzen. Aber nicht alle Betriebe, die jetzt durch Corona tief in die Krise gerutscht sind, haben ein umfangreiches Transformationsthema vor der Brust. Sie brauchen aber die Erleichterungen genauso“, so Stephan Wilcken.
Info: Der Arbeitgeberverband Südwestmetall ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von rund 1.000 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie mit fast 500.000 Beschäftigten. Die Südwestmetall Bezirksgruppe Freiburg als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut über 70 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 23.000 Beschäftigten.
Ansprechpartner:Stephan WilckenGeschäftsführerSüdwestmetallBezirksgruppe FreiburgLerchenstraße 679104 Freiburg
Tel.: 0761 38669-13Fax: 0761 38669-50Mobil: 0172 7643913E-Mail: wilcken@suedwestmetall.deInternet: www.suedwestmetall.de