SÜDWESTMETALL: Russischer Gas-Lieferstopp würde zu wirtschaftlichem Einbruch führen, wie wir ihn in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht erlebt haben

Stephan Wilcken: "Massive Arbeitsplatzverluste wären die Folge, die sich auch durch Kurzarbeit nicht mehr auffangen lassen"

Erstellt am: 02.05.2022

Die Metallarbeitgeber in der Region Südbaden warnen davor, im Falle eines russischen Gas-Lieferstopps in erster Linie den Unternehmen die Energiezufuhr zu kürzen. „Das würde zu einem wirtschaftlichen Einbruch führen, wie wir ihn in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht erlebt haben“, sagte der Geschäftsführer der Bezirksgruppe Freiburg des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Wilcken, in Freiburg. „Die energieintensive Industrie würde besonders hart getroffen. Massive Arbeitsplatzverluste wären die Folge, die sich auch durch Kurzarbeit nicht mehr auffangen lassen. Das hat aktuell auch der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, noch einmal unterstrichen.“

Vor diesem Hintergrund regte Wilcken an, darüber nachzudenken, im Falle von Versorgungsengpässen Privathaushalte und Industrie gleich zu behandeln: „Also, dann lieber die Heizung im kommenden Winter etwas zurückdrehen und dafür der Industrie die Chance geben, weiter für Wertschöpfung und gute Arbeit am heimischen Standort zu sorgen.“ Unterm Strich sei es doch für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber vorteilhafter, wenn die Gas-Kürzungen fair aufgeteilt würden und so möglichst viele Arbeitsplätze gerettet werden könnten.

„Diese Diskussion müssen wir nun offen und ehrlich führen“, sagte Wilcken. „Klar ist: Wir werden die aktuellen enormen Herausforderungen als Gesellschaft nur im Schulterschluss bestehen können. Deshalb wird entscheidend sein, dass wir uns auch in der zentralen Frage der Energieversorgung nicht gegeneinander ausspielen lassen. Ich bin davon überzeugt: Mit einer geschickten Lastenverteilung können wir einiges von dem drohenden wirtschaftlichen Schaden abwenden.“

 

Info: Der Arbeitgeberverband Südwestmetall ist einer der größten industriellen Arbeitgeber­verbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die arbeitsrechtlichen, tarif-, sozial- und bildungspolitischen Interessen von rund 1.000 Mitgliedsbetrieben der Metall- und Elektroindustrie mit fast 500.000 Beschäftigten. Die Südwestmetall Bezirksgruppe Freiburg als eine von insgesamt 13 regionalen Vertretungen betreut über 70 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 24.000 Beschäftigten.

 

Ansprechpartner:
Stephan Wilcken
Geschäftsführer

SÜDWESTMETALL, Bezirksgruppe Freiburg
Lerchenstraße 6, 79104 Freiburg

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